2. Teil: Veranstaltung des Kinderschutzbundes Göttingen e.V. im Gemeindesaal Sankt Michael, Innenhof Kurze Str. 13, Göttingen am Samstag, 10.10.2020, 15:00 – 17:30 Uhr ~ es sind noch Plätze frei ~:
Auch Neueinsteiger*innen sind willkommen!
Ein Ziel kann man leichter erreichen, wenn man weiß, von wo man startet: Eigene Bedürfnisse und Wünsche zu kennen und zu benennen, ist eine wesentliche Voraussetzung für unsere Kommunikation, wenn sie gelingen soll. Im 2. Teil vertiefen wir diese Erfahrungen und erproben alltagstaugliche Konflikt – und Beratungsstrategien an Beispielen.
Zum zweiten Teil der Fortbildung Kommunikation in Familien und in der Beratung möchten wir Sie herzlich einladen. Die Schwerpunkte aus Teil 1 werden kurz zusammengefasst.
Willkommen sind auch alle Neueinsteiger, sowohl Eltern als auch Berater und an Beratung interessierte Menschen, denn wir sind ein Mitmachkreis: Learning by doing!
Wir bitten wieder um baldige Rückmeldung, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist auf 20. Bitte bringen Sie sich Verpflegung mit, falls Sie in der Pause etwas essen oder trinken möchten.
Anmeldungen unter Tel. 0551-7709844, oder Email: post@kinderschutzbund-goettingen.de.
“Für viele Familien sind die durch die Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Reduzierung sozialer Kontakte eine große Herausforderung. Stresssituationen sind normal, es gibt aber Möglichkeiten, mit ihnen gut umzugehen (Teil 1). Wir bieten hier außerdem eine Übersicht über Ansprechpartner*innen für Eltern und Kinder in Krisensituationen – auch in Corona-Zeiten (Teil 2).
Teil 1: Stressbewältigungsstrategien
1. Perfektionismus ablegen, Gelassenheit gewinnen und vorleben
Gelassenheit gewinnen
Gerade in der derzeitigen Lage, in der Familien häufig
zwischen (Home-)Office und Home-Schooling hin und her jonglieren, ist
das Wichtigste, sich bewusst zu machen, dass nicht alles perfekt laufen
muss. Geben Sie sich den Raum und die Zeit, sich in der neuen Situation
zurecht zu finden. Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Eltern, die
einen Abend den Staubsauger stehen lassen, dafür ihren Kindern Zeit
schenken, tun etwas für ihre eigene Seele und die ihrer Kinder.
Nachsichtig mit uns selbst und unseren Kindern sein
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Art, wie wir mit uns selbst umgehen, auch unseren Umgang mit unseren Kindern prägt. Sind wir streng mit uns selbst, sind wir auch streng mit unseren Kindern. Sind wir nachsichtig im Umgang mit uns selbst, sind wir dies auch mit unseren Kindern.
Gelassenheit vorleben
Vorgelebte Gelassenheit färbt auch auf die eigenen Kinder ab.
Wenn sie sehen, dass sich ihre Eltern auch Pausen gönnen und keine
überhöhten Ansprüche an sich selbst haben, dann lernen auch sie einen
gesunden Umgang mit sich selbst.
2. Bedingungslose Wertschätzung
Im unten verlinkten Artikel „Stressbewältigung im
Familienalltag“ heißt es hierzu: „Kindern, die sich angenommen fühlen –
ohne, dass sie dafür eine Leistung erbringen müssen, einfach weil sie so
sind, wie sie sind – wird viel Druck genommen.“ Kinder und Jugendliche
werden häufig schon genug durch schulische und gesellschaftliche
Anforderungen unter Druck gesetzt. Zu Hause sollte ein Ort sein, an dem
sie nicht permanent Erwartungen erfüllen und „mithalten“ müssen.
3. Authentische Familienregeln/ Grenzen setzen
In einer Gruppe, so auch in einer Familie, treffen
unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Bedürfnissen
aufeinander. Wesentlich ist es hier, dass sich alle zusammensetzen und
gemeinsam überlegen welche Werte für die Familie von Bedeutung sind. Ist
den Familienmitgliedern Rücksichtnahme sehr wichtig, ergibt sich daraus
zum Beispiel die Regel, Musik nur mit Kopfhörern zu hören. Wenige und
wichtige Familienregeln, die für alle nachvollziehbar sind und gemeinsam
festgelegt werden, geben Halt und Orientierung.
4. Rituale
Ähnlich verhält es sich mit Ritualen. Familienrituale sind
„kleine, feierliche Fixpunkte der Geborgenheit und heilsamer Sicherheit:
Rituale geben Struktur, die vor allem (aber nicht nur) bei unseren ganz
Kleinen, für die jeder Tag neu und unvorhersehbar ist, entspannend
wirkt.“
Warum nicht in der gemeinsamen Zeit zu Hause gemeinsam
entspannen lernen? Hier finden Sie ein paar Links zu wissenschaftlich
fundierten Entspannungstechniken – die Sie gemeinsam mit ihren Kindern
ausprobieren können:
Teil 2: Ansprechpartner*innen für Eltern und Kinder in Konflikt- und Krisensituationen:
1. Örtliches Jugendamt
In Konflikt- und Krisensituationen können sich Kinder und Jugendliche sowie Familien an die örtlichen Jugendämter wenden. (…) (Die Telefonnummer der Bereitschaft des Jugendamtes der Stadt Göttingen lautet: 0551 – 4003737.)
2. Schnelle Hilfe und Unterstützung am Telefon
Gleichzeitig steht allen Kindern und Jugendlichen die “Nummer
gegen Kummer” zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um ein bewährtes
Angebot, in dem sich Kinder und Jugendliche anonym zu ihrer Situation
beraten lassen können. Eltern bekommen Hilfe und Unterstützung über
das Elterntelefon.
Die Nummer gegen Kummer berät bundesweit, kostenfrei und anonym über Telefon, Email und Chatfunktion:
Telefon: 11 6 111
Montag – Samstag: 14:00 Uhr – 20:00 Uhr
Das Elterntelefon der Nummer gegen Kummer ist unter dieser Rufnummer zu erreichnen:
Darüber hinaus gibt es Kinder- und Jugend- sowie Familienberatungsstellen,
die aktuell auch telefonisch erreichbar sind. Auf den Seiten der
Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke) steht
eine Beratungsstellensuche sowie eine Online-Elternberatung und
eine Online-Jugendberatung zur Verfügung: https://www.bke.de/?SID=052-6B2-170-98A
Für Informationen, Hilfe und Unterstützung können Kinder, Jugendliche und Familien auch den Kinderschutzbund vor Ort kontaktieren: https://www.dksb.de/de/dksb-vor-ort/
4. Hol dir Hilfe!
(…)
Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und sein Team haben die Website www.kein-kind-alleine-lassen.de gestartet. Hier finden Kinder und Jugendliche direkten Kontakt zu Beratungsstellen und auch Erwachsene bekommen Informationen, was sie bei sexueller und anderer familiärer Gewalt in der Corona-Krise tun können.””